Digitale Revolution: Interview mit Lars Jankowfsky – Remote- Offshore-Arbeitskräfte die Zukunft der Arbeitswelt

20. Juli 2021
REMOTE- OFFSHORE-ARBEITSKRÄFTE DIE ZUKUNFT DER ARBEITSWELT

Jankowfsky ist schon lange dabei, er kennt sich aus in der Digitalisierungsbranche. Seine Aktivitäten waren eigentlich nie als Business gedacht, doch alles, was er anfasst, wird zu Gold. Der Erfolg ist sozusagen „passiert“. 

Bei seinem Einstieg bei NFQ in Litauen erkannte Jankowfsky: Die 180 Entwickler von NFQ in Litauen waren nicht genug. Ein weiteres Wachstum war erforderlich. Da Litauen mit nur 3 Millionen Einwohnern ein kleines Land ist, ist es schwierig, dort entsprechende Talente zu finden. Die Fragestellung war also: Wo gibt es die besten Zukunftschancen für Software-Entwickler? Jankowfsky fällte nicht die naheliegende Entscheidung, weiter in den Osten zu expandieren, sondern er ging nach Asien. Die Energie der Menschen dort und die Geschwindigkeit, mit der sich der Markt entwickelt, unterscheiden sich grundlegend von Europa. Nach einem Jahr Scouting in Südostasien viel die Wahl auf Vietnam, NFQ Asia wurde gegründet.

Vietnam war zuerst nicht die erste Wahl. Bei näherer Betrachtung war aber klar, dass das Land sehr hochqualifizierte Experten bot, die oft schon selbst im Ausland gearbeitet hatten. Zudem gab es weniger Konkurrenz der großen Firmen, die Talente abwerben, wie das zum Beispiel in Indien der Fall ist.

Lars Jankowfsky übernimmt heute selbst Aufträge von Unternehmen oder stellt Teams in Offshoring für Firmen zusammen, die qualifizierte Mitarbeiter benötigen. Die Teams sind hierarchisch aufgebaut. Mit Managern, Schnittstellen zum Kunden, Junior-Entwicklern und Senior-Entwicklern. Es ist sogar ein eklatanter Anteil deutscher Mitarbeiter in Asien dabei.

Offshoring als Zukunftsbaustein für Digitalisierung und Wachstum

Diese Art von Offshoring hat allerdings nur Sinn, wenn das Unternehmen auch weiß, wie es mit der Ressource umgehen muss und die Arbeit dementsprechend verteilt. Information soll schnell und effizient fließen können. Covid-19 hat hier auch für Reibungen gesorgt. Geschäftsreisen sind jetzt nicht mehr möglich und in Videokonferenzen können sprachliche und kulturelle Barrieren zu Problemen führen, wenn es im Vorfeld keine ausreichende Vorbereitung gibt. Arbeitspakete, Arbeitsbereiche und Qualitätskontrolle müssen klar definiert sein. Ein externes Team braucht ebenso Führung und Organisation, wie das bei einem internen Team in Deutschland der Fall wäre. Besonders, wenn der Entwickler irgendwo auf der Welt sitzt, müssen die Organisation und das Feedback sehr effizient laufen. Das bedeutet, gerade in großen Geschäftsstrukturen, kann die Zusammenarbeit mit einem Team in Offshoring eine längere Vorbereitung brauchen.

Für diejenigen, die in Digitalisierung investieren möchten, kann Offshoring ein wichtiger Baustein sein, um die Digitalisierung in Zukunft voranzutreiben oder überhaupt erst umzusetzen. Auch Covid-19 hat diese Tendenz beschleunigt. Es gibt wenig Talent auf dem Markt. Auch in deutschen Ballungszentren arbeiten mittlerweile viele Menschen aus dem Ausland in den Startups. Das ist durchaus positiv, führt aber auch zu interkulturellen Problemen im Team. Auf dem Land hingegen ist ein starkes Wachstum schwierig.

Deshalb sagt Lars Jankowfsky abschließend: „Die Menschen sagen mir immer, sie ziehen es vor, ihr Team bei sich zu haben. Das ist auch richtig. Wenn das aber nicht klappt, ist Offshoring die beste Alternative.“

Podcast: https://dcommerce.blog/2021/07/interview-mit-lars-jankowfsky-remote-offshore-arbeitskraefte-die-zukunft-der-arbeitswelt/

Blogartikel: https://dcommerce.blog/2021/07/digitale-revolution-interview-mit-lars-jankowfsky/

Youtube: https://youtu.be/xZWHhopndnk

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