Diana Versteege: Wenn Du die weibliche Zielgruppe korrekt abholst, machst Du bei den Männern nichts falsch!

11. Februar 2016
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Im eCommerce regieren die Männer und das nur allzu oft an den Frauen vorbei! Ich begegne im eCommerce bis auf einige rühmliche Ausnahmen fast immer nur Männern. Obwohl genauso viele Frauen wie Männer shoppen und die Männer zum größten teil von den Frauen gesteuert werden, stellen sich viel zu wenige Männer die Frage nach der richtigen User-experience für die Frau.

Zeit mit Diana Versteege, einer gebürtigen Niederländerin, der Gründerin von shecommerce.de zu sprechen:

Diana was unterscheidet eigentlich Männer und Frauen so sehr beim Online-Shoppen?

Es ist die Art und Weise wie sie an das Onlineshopping heran gehen. Männer sind sehr klar und zielgerichtet, sie gehen ohne Umwege direkt zum Kauf. Frauen brauchen für diesen Prozess viel länger, weil für sie mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Im Kaufprozess spielen sich im Gehirn der Frau sehr viel komplexere Dinge ab als bei den Männern. Bei Frauen sind soziale Aspekte sehr wichtig für die Kaufentscheidung. Sie entscheiden Kontext basiert und der Nutzen steht im Vordergrund. Bis der Kaufprozess endlich abgeschlossen ist macht sie Vor- und Rückschritte, drehen Schleifen und Kreise.

Kannst Du mir einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften eines Onlineauftrittes mit der Zielgruppe Frau geben?

Die weibliche Zielgruppe sollte viel besser und noch mehr abgeholt werden bevor der ‚Bestell-Button geklickt wird. Ein Onlineshop muss Attraktivität erzeugen und sollte eine emotionale Bindung mit der Kundin eingehen können. Ein USP sind nicht einfach 2-3 Begriffe, sondern den USP muss ich als Kundin auch spüren, eben um diese emotionale Verbindung herzustellen. Vereinfachte Shopping-Prozesse, vertrauensbildende Elemente und unkomplizierte Checkouts, sodass die Kundin gerne zurückkehrt. Vielfach fehlen Curated Shopping Aspekte, denn keine Frau hat Lust sich durch 10.000 Artikel zu klicken, sie möchte dabei beraten werden, genauso wie sie es im stationären Handel gewohnt ist. Services spielen ebenso eine grosse Rolle, denn sie stellen die Kundenbedürfnisse und damit die Kundin in den Mittelpunkt.

Kannst Du mir ein paar Beispiele nennen wo das gut umgesetzt wurde?

Allen voran Apple denn sie sprechen beide Geschlechter in einem Onlineshop an, Mod-Cloth, Net-A-Porter, Esprit, Hunkemöller, Marlies Dekkers, Reishunger.

Wie lautet Deine Empfehlung wenn ich beide Geschlechter ansprechen will?

Konsequent die Sicht der Kunden einnehmen und nach Gemeinsamkeiten suchen. Apple macht das hervorragend. Wenn du die weibliche Zielgruppe korrekt abholst, machst du bei den Männern nichts falsch.

Was möchtest Du den eCommerce Machern noch mit auf den Weg geben um die Zielgruppe Frau noch besser abzuholen?

Zunächst muss man wissen, dass diese Zielgruppe 80% der Verbraucherentscheidungen trifft. Wichtig ist, dass Bereitschaft besteht, diese Zielgruppe auch verstehen zu wollen und das vermisse ich oft noch im E-Commerce. Holen sie sich mehrere Frauen ins Team, setzen sie sich ganz konsequent mit dieser Zielgruppe auseinander, nehmen sie die Kundensicht ein, entwickeln sie Personas um so zu verstehen wie diese Zielgruppe tickt und angesprochen werden kann. Bieten sie nicht nur Produkte an sondern Lösungen. Die Zielgruppe Frau hat ein riesiges Potenzial, im Idealfall können sie ihren Umsatz verfünffachen wenn sie auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen.

Danke Diana für den kurzen Einblick in Deine tägliche Arbeit und weiterhin viel Erfolg damit!

Dietmar Hölscher führte das Interview mit:

Diana Versteege ist Expertin für E-Commerce und berät kompetent, praxisorientiert und zielgerichtet. Sie verfügt als selbstständige Unternehmensberaterin über mehr als 10 Jahre Know-how in der E-Business Branche und weiß worauf es in den Unternehmen ankommt. Mit der Gründung ihrer eigenen Marke SHEcommerce im Jahr 2012 steht die Zielgruppe Frau im Fokus. Ihre Seminare sind geprägt von ganzheitlichem Wissen und vielen Hinweisen für die praktische Umsetzung.

 

Anmerkung der Redaktion: Weiterführende Infos auch unter folgendem Link: http://www.nielsen.com/de/de/insights/news/2014/manner-frauen-und-einkaufen-auch-hier-ist-nichts-mehr-wie-fruher.html

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