Während etailment berichtet, dass ganze 38,1 Prozent des Umsatzes der Top-1.000 nur von 10 Unternehmen in Deutschland erwirtschaftet werden und sich alle nur auf das Bashing von amazon konzentrieren, geht die alibaba Group aus dieser Position als sprichwörtlicher lachender Dritter hervor. Denn derzeit erwirtschaften die Chinesen mehr als Amazon und eBay zusammen.
Längst laufen die Chinesen dem europäischen oder dem amerikanischen Markt nicht mehr hinterher. Der Unternehmer Jack Ma hat mit taobao.com eine der weltweit unter den TOP 3 aller Internetseiten rangierenden Websites geschaffen (Angabe: alexa.com).
Taobao hat allein im ersten Quartal 2014 einen Umsatz von 47,5 Milliarden Dollar (Quelle: wirtschaftsblatt.at) generiert. Aus Insiderkreisen erfährt man Umsatzzahlen für 2015 von fast 250 Milliarden Dollar.
Dabei ist Taobao ein echter Segen für Chinas Bauernfamilien. Viele Bauern verkaufen dort Ihre Landwirtschaftlichen Erzeugnisse oder stellen Ihre Scheunen für Lagerflächen zur Verfügung. Mit dieser Taktik bringt Taobao immer mehr Millionäre hervor. Ganze Dörfer leben hier vom Handel mit Elektronik, Kleidung und Waren des täglichen Bedarfs. Anders wie bei Amazon und eBay ist der Markt wenig reguliert und damit ein echtes Novum für China und die Welt.
Anhand einiger Beispiele möchte ich die Besonderheiten der Plattform, die eine gesunde Mischung aus dem alten (und noch erfolgreichen) eBay Modell um die Jahrtausendwende und dem modernen amazon vorweist, aufzeigen:
Die Shopbetreiber zahlen nur für Werbung und haben ansonsten keinerlei Kosten auf der Plattform. Kunden können mit Ihren Händlern in einem Live-Chat um die Preise feilschen und sind damit wesentlich innovativer und vor allem schneller als hiesige Konzepte. Die Konversionsraten sind exorbitant hoch. Daneben gibt es aber auch Kuriositäten: Man kann Freunde mieten, lebende Skorpione oder Muttermilch-Seife kaufen. (Quelle: http://www.bbc.com/news/world-asia-26185600).
Jack Ma hat zudem mit dem bekannten Alipay sein eigenes Bezahlsystem etabliert und macht damit hiesige Anbieter wie PayPal und Co. überflüssig.
Auch wenn uns Taobao noch viel zu bunt und exotisch vorkommt, gibt es schon Pläne für den europäischen Markt. In Europa kann man bereits sehr erfolgreich über Mittelsmänner auf Taobao einkaufen.
Ich werde Taobao im Auge behalten und an dieser Stelle weiter berichten.
https://www.taobao.com/ (Cinesisch: 淘宝)
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